Fachmedien liegen vorn
Damit haben Fachzeitschriften ihren Spitzenplatz unter den B2B-Informationsquellen erneut verteidigen können, wie der Verein Deutsche Fachpresse berichtet. Auch digital liegen die Fachmedien vorne. Denn deren Webseiten, Newsletter, Social-Media-Auftritte oder Apps folgen auf Platz zwei. Diese werden von 40 Prozent der Entscheider:innen regelmäßig genutzt. Dicht dahinter kommen mit 38 Prozent digitale Veranstaltungen, etwa Konferenzen, Webinare oder E-Learnings. Rechnet man die gelegentliche Nutzung hinzu, sind es jeweils rund 80 Prozent. Erst danach folgen digitale Angebote von Unternehmen (knapp 32 Prozent) sowie physische Tagungen und Seminare (24 Prozent).
Digitale Angebote werden wichtiger
Gegenüber der LAE-Sonderauswertung 2020 hat die Nutzung digitaler Angebote deutlich zugelegt – um rund zehn Prozentpunkte. Gleichzeitig ist der Besuch von Fachmessen unwichtiger geworden. Sie sind von Rang fünf auf neun der Informationsquellen abgerutscht. Zu erklären sein dürfte dies vor allem durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Was von dieser Entwicklung längerfristig erhalten bleibt, muss sich zeigen.
Deutlich wird unterdessen, dass das Informationsbedürfnis insgesamt hoch ist und über unterschiedlichste Kanäle befriedigt wird. Dies zeigt sich etwa darin, dass 73 Prozent der Nutzer digitaler Fachmedienangebote auch Print-Medien lesen, 64 Prozent zusätzlich digitale Unternehmensangebote nutzen und 58 Prozent auch Webinare, E-Learnings und Co. Umgekehrt nutzen von den Zeitschriftenlesern 56 Prozent auch digitale Angebote.
Ein weiteres klares Ergebnis: Entscheider unter 40 nutzen die Informationsangebote intensiver als ältere. Bei den Fachzeitschriften sind es etwa 57 zu 52 Prozent, bei den digitalen Fachmedienangeboten 54 zu 37 Prozent. Und digitale Unternehmensangebote nutzen jüngere zu 44, ältere nur zu 29 Prozent.
Die LAE-Sonderauswertung zeigt eindrücklich die Bedeutung der Fachmedien als Informationsquelle im B2B-Umfeld, die vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie tendenziell sogar gestiegen ist.
Der Diplom-Volkswirt Jürgen Baltes arbeitet seit über 20 Jahren als Fachjournalist für Wirtschafts- und Digitalthemen. Er lebt in Überlingen am Bodensee.